Immobilienmarkt: Wohneigentum weiterhin gesucht
Schaffe, schaffe, Häusle baue, aktuelle Einschätzung zum Wohnungsbau, von Thomas Friese aus Berlin/Oldenburg; Projektentwickler Immobilien
Die Bundesregierung geht davon aus, dass bis zum Ende der Legislaturperiode der Bau von mehr als 1,5 Millionen Wohnungen fertig gestellt oder angestoßen sein wird. Die nächste Wahl zum Deutschen Bundestag wird spätestens am 24. Oktober 2021 stattfinden. Im Jahr 2019 hat sich die Anzahl der genehmigten Wohnungen um vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 360.000 erhöht. Dies ist mehr als das Doppelte im Vergleich zu 2009. Die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2019 hat sich im Vergleich zu 2018 um zwei Prozent auf rund 293.000 erhöht.
Im Vergleich zum Jahr 2009 entspricht dies einer Steigerung von rund 84 Prozent. Diese positive Entwicklung ist auch zurückzuführen auf die guten und verlässlichen Rahmenbedingungen, die durch die Maßnahmen der gemeinsamen Wohnraum Offensive geschaffen wurden. Es ist davon auszugehen, dass dieser Trend anhalten wird. Ein großes Potenzial hierfür liegt im Bauüberhang, das heißt in der hohen Zahl an genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen, der derzeit bei rd. 740.000 liegt.
Baufertigstellungen und Neubau Ziele
Zugleich rechnet die Bundesregierung damit, dass der Bedarf im Vergleich zur letzten Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aus dem Jahr 2016 gesunken ist. Damals gingen die Wissenschaftler davon aus, dass bis 2020 jährlich etwa 350.000 Wohnungen gebaut werden müssten.
Immer mehr Platz – die Deutschen wohnen großzügig
Die Deutschen wohnen auf immer mehr Platz. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf ist von 41,4 Quadratmetern 2002 auf 45,6 Quadratmeter 2018 gestiegen. In den zehn einwohnerstärksten Städten lag die Kenngröße im Jahr 2018 bei 40,0 Quadratmetern, in den zehn teuersten Städten knapp darunter.
Die Energiekosten lagen den Angaben zufolge 2019 bei durchschnittlich 941 Euro pro Haushalt beziehungsweise 470 Euro pro Kopf für Raumwärme und Warmwasser sowie 290 Euro pro Haushalt und 145 Euro pro Kopf für Prozesswärme (Kochen). Für Strom gab ein durchschnittlicher Haushalt 483 Euro aus, pro Kopf waren es 241 Euro. Insgesamt stiegen die Energieausgaben pro Haushalt innerhalb von zehn Jahren von 1.477 Euro auf 1.714 Euro, pro Kopf von 738 Euro auf 856 Euro.
Fazit und Ausblick: Die Schnittmenge finden zwischen Bedarf und Versorgung
Während die Bundesregierung ihre eigene Arbeit lobt und die Versorgung mit Wohnraum für ausreichend hält, gibt es starke Ungleichgewichte innerhalb Deutschlands. Teils stehen Wohnungen leer, teils fehlt Wohnraum in Ballungszentren wie Berlin. Die Wohnungswirtschaft würde sich freuen, wenn Investitionshemmnisse fallen würden und auch die Genehmigungs-Kapazitäten in manchen Gemeinden steigen würden. Nur im Miteinander und im Ausgleich können die beteiligten Kräfte gemeinsam guten und preiswerten Wohnraum schaffen.
V.i.S.d.P.:
Thomas Friese
Projektentwickler & Immobilienexperte
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Über Thomas Friese:
Der Immobilienexperte und Projektentwickler Thomas Friese, Berlin/ Oldenburg (Niedersachsen) ist einer Ausbildung im steuerlichen Bereich seit Mitte der siebziger Jahre im Bereich Immobilienentwicklung und Vermarktung tätig. Herausforderung ist die Schnittmenge zu finden zwischen Bedarf und Versorgung.
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